Kings Of Mercia - Battle Scars
(Metalblade Records)

2022 war das Debüt von Jim Matheos (Fates Warning) und Steve Overlands (FM) eher ein Sturm im Wasserglas. Zu austauschbar und gewöhnlich war der Hard Rock, den die Band, aufgefüllt mit Joey Vera (Armored Saint und Fates Warning) und Simon Phillips (The Who und Toto), da bot. Im Video zur Single „Don’t Ask“ sind Phillips und Vera nicht einmal zu sehen – es wirken nur Matheos und Overland mit.

Hat sich das auf dem zweiten Album geändert? Leider nein. Klar, Songs wie „Guns And Ammunition“ oder „Don’t Ask“ gehen gut rein und haben gefällige Melodielinien und Refrains, die zuckersüß daherkommen. Die Melodien und Songstrukturen sind zwar angenehm, aber letztlich nicht einprägsam. So richtig hängen bleiben mag über die gesamte Spielzeit kaum etwas. Weder in Struktur, noch in Melodik. Dafür kann man sich bei KINGS OF MERCIA aber bedanken, dass es dieses Mal mit dem Titeltrack nur eine schmachtende Ballade geworden ist. Den stärksten Track hat die Supergroup mit „Angels & Demons“ ans Ende des Albums gepackt. Hier gelingt es dem Quartett einmal aus dem Hard-Rock-Korsett auszubrechen. Wesentlich epischer und ausladender entwickelt sich diese Nummer während ihrer Spielzeit und ist so wesentlich spannender als alles andere auf „Battle Scars“.

Obwohl einige Tracks wie „Guns And Ammunition“ und „Don’t Ask“ solide Melodielinien bieten, bleibt das Album insgesamt austauschbar. Besonders der Titeltrack, eine schmachtende Ballade, wirkt beliebig und trägt wenig zur musikalischen Tiefe bei. Erst mit „Angels & Demons“ am Ende des Albums wagt die Band einen Ausbruch aus ihrem Hard-Rock-Korsett, was dem Album mehr Dynamik und Epik verleiht.

Das größte Problem des Zweitwerks der Band ist, dass es zu routiniert und zu gewöhnlich daherkommt. Trotz der Bemühungen bleibt das Album insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Als Hörer kann man blind zehn Alben aus den 80ern aus dem Regal ziehen und alle sind spannender als dieses.

(Manuel)

https://kingsofmercia.com/