Toxik – Dis Morta

Massacre Records

TOXIK haben hier einiges richtig gemacht. Anstatt direkt ein neues Album aufzunehmen, hat sich die Band um Mastermind Josh Christian über die letzten Jahre langsam eingegroovt, immer mal einen neuen Song aufgenommen oder einige alte Songs neu eingespielt. Das Ergebnis ist nun „Dis Morta“, das schlappe 33 Jahre nach „Think This“ (1989) erscheint. „Dis Morta“ bietet alles was man von TOXIK gewohnt ist, was man (zum Glück) auf verschiedene Songs verteilt und nicht in allen Songs präsentiert. Gleichzeitig hat man den Bandsound einem kleinen Update unterzogen und klingt für mich nachvollziehbar nach 2022. Die Opener und Titelsong „Dis Morta“ ist ein eher sperriger Kandidat und zeigt gleich, dass hier nicht mit easy listening zu rechnen ist. „Feeding Frenzy“ dagegen ballert zwar technisch anspruchsvoll und mit waghalsigen Gitarrenleads aus den Boxen, geht aber straight und eingängig in die Ohren. Dieses Wechselspiel zieht sich in Variationen durch das ganze Album. Wo „Power“ noch mit eingängigen Melodien und viel Speed den Ohren schmeichelt, ist das folgende „Hyper Reality“ - nomen est omen – in multiplen musikalischen Realitäten zu Hause und sehr nahe am Wahnsinn. Das ziehen TOXIK konsequent bis zum Ende des Albums durch, das mit dem Thrasher „Straight Razor“ und „Devil In The Mirror“ (großartiger Piano-Balladen Anfang, dann totaler Riff-Wahnsinn) noch zwei Highlights zu bieten hat. Die Gitarrenarbeit und die Leads sind ein Fest für Shredder und die Vocals von Ron Iglesias können von Gänsehaut bis totalen Wahnsinn alles abbilden. Das TOXIK auf „Dis Morta“ ein recht modernes Soundgewand fahren, ist nicht überraschend und passt zur abgepfiffenen Musik. TOXIK schaffen es zum größten Teil, nicht zu überfordern und immer wieder einprägsame Riffs und/oder Melodien zu setzen, um dem Album genügend Wiedererkennungswert zu verleihen. Großartig!

(Schnuller)

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