Motorjesus – Electric Revelation
(Drakkar)

Eigentlich könnte man es sich einfach machen: Wo Motorjesus drauf steht, da ist auch Motorjesus drin. Wer die Mönchengladbacher schon mal auch CD gehört hat oder einen ihrer zahlreichen Live Auftritte gesehen hat, der weiß was er von der Band erwarten kann und genau das bekommt er hier auch serviert: Ordentlichen Rock, der bestens in die Metal Szene passt, ein wenig auf dicke Eier macht, dennoch immer genügend Witz parat hält, um Gute Laune zu versprühen und bestens auf einer Biker Party aufgelegt werden kann.
Was aber als erstes positiv auffällt: Der Sound. Von Dan Swanö, dem Metalurgestein aus Skandinavian, abgemischt, bollert das Werk ordentlich fett aus den Boxen und kommt mal dreckig punkig, mal richtig metallisch daher. Bei den 13 Songs befinden sich einige Ohrwürmer wie z.B. „The Run“ oder „100.000 Volt Survivor“. „Midnight Rider“ könnte als Song von Volbeat durchgehen, dem die Elvis Gesänge und Country-Gitarren fehlen, ansonsten treibt dieser Song ebenfalls gut nach vorne.
Obwohl sich hier kein Langweiler eingeschlichen hat, könnte die Scheibe meiner Meinung nach dennoch etwas mehr Abwechslung vertragen. Obwohl auch eine kitschfreie Ballade („Rust“) am Start ist, erreicht diese z.B. nicht die Klasse des super eingespielten Covers „Old Man“ auf der EP. Und ebenso vermisse ich einen Song wie „Fist Of The Dragon“, der für mich immer noch zum stärksten gehört, was die Band bisher eingespielt hat.
Liest man sich die Reaktionen über die neue Platte im Internet durch, so mag ich der einzige sein, der was zu bemängeln hat, aber so ist das eben mit dem Geschmack. Alles in allem kann ich der Truppe doch zu einem guten Album gratulieren, Fans dürften keineswegs enttäuscht sein und können getrost zugreifen und rein vom Sympathie Faktor her sei der Gruppe der Erfolg und die Lobeshymnen auch gegönnt. Ich selbst hätte mir ein wenig mehr Abwechslung im Songwriting gewünscht, aber was hab ich auch zu melden…?

(Röbin)

www.motorjesus.net