Slasher in the Woods
(Sunfilm)

Ein Unfall, ein Wald und die Legende vom nach Rache dürstenden Vater des Opfers. Der Rest besteht im Wesentlichen aus sieben Twentysomethings, die im verfluchten Forst zelten und nach und nach dezimiert werden. Dabei verzichtet Slasher in the Woods auf kein noch so ausgelutschtes Genre-Klischee, von der anfänglichen Lagerfeuerlegende über den Schlächter mit eigener Waldhütten-Folterkammer bis zum abschließenden und furchtbar unüberraschenden Doch-Un-Happy-End. Das Tolle an diesem Film: Die vorhersehbare und wenig innovative Story stört ebenso wenig wie die so genannten Schauspieler oder die nur allzu häufig gut sichtbaren Grenzen des Budgets. Das kommt in erster Linie daher, dass sich Slasher in the Woods mit einer Leichtigkeit durch seine Besetzung metzelt, die unmissverständlich klarstellt: Übermäßig ernst nehmen sich weder Film noch Regie. Und das ist auch gut so, denn den geneigten und zugegebenermaßen nicht übertrieben anspruchsvollen Slasher-Freund erwartet eine sympathische und durchaus mit einiger Finesse inszenierte Nachtwanderung, bei der niemand den Wald in einem Stück verlässt.

Ein ähnliches Schicksal widerfuhr zum Leidwesen des deutschen Publikums auch dem Streifen selbst, denn nach verweigerter 18er-Freigabe sah man sich bei Sunfilm veranlasst, die Originalfassung ein wenig zu zerstückeln. Ein wenig mehr als nötig sogar, denn das traurige Ergebnis dieser Verstümmelung schaffte es letztlich problemlos zu einer FSK-16-Freigabe – was das Label geschickt und wie allgemein leider mittlerweile üblich durch auf die Blu-ray gepresste 18er-Trailer zu vertuschen versucht.
Doch trotz rotem Flatschen auf dem Cover wurden sämtliche (im Ansatz vielversprechenden) Blut-Effekte gnadenlos zensiert, womit sowohl der Film als auch die ansonsten trotz des Fehlens echter Extras (neben Trailer und Trailershow) gut gemachte Blu-ray ziemlich uninteressant werden.

(mosher)