The Black Dahlia Murder - Servitude

(Metal Blade)

Um ehrlich zu sein, hatte ich Angst vor diesem Album. Der selbstgewählte Tod des Sängers Trevor Strnad war so einschneidend, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie die Band diesen Verlust kompensieren könnte. Glücklicherweise versuchen TBDM an dieser Stelle nichts Wildes und machen schlicht das Beste aus der Situation. Brian Eschbach wechselt von der Gitarre zum Gesang und der 2016 ausgestiegene Ryan Knight kehrt zurück, um neben Brandon Ellis das Gitarrendoppel zu bilden.
Rein instrumental hat sich auf dem mittlerweile zehnten Werk der Band so gar nichts geändert. Noch immer dominiert der von Göteborg inspirierte, aber spätestens durch Ellis Ergänzung vollständig eigenständig klingende, Melodic Death Metal. Den zehn Songs (inklusive „An Intermission“) des Albums wurde komplett jedes Fett genommen. Alle bestehen aus den notwendigen Elemente. Dabei sitzt dann eben jedes Gitarreduell („Cursed Creator“!) und jeder Break („Mammoth’s Hand“).
Der Elephant im Raum ist natürlich Eschbach. Dass dieser nicht über das Volumen von Trevor Strnad verfügt, sah man bereits bei den Liveauftritten, die die Bands in den letzten Jahren spielte. Gerade die wirklich tiefen Stimmeinsätze darf der Hörer im Vergleich zu seinem Vorgänger vermissen. In Sachen Phrasierung und Rhythmus hat Eschbach aber von einem der Besten gelernt. 

Einmal mehr von Mark Lewis (in Zusammenarbeit mit Brandon Ellis) produziert, klingt „Servitude“ wieder einmal überragend gut. Jedes Instrument ist klar zu hören und gleichzeitig muss man sich keine Sorgen machen, dass der Sound zu künstlich und nicht live reproduzierbar aus den Boxen schallt.
Alles in allem bekommt der Fan hier vielleicht nicht das Beste (um diesen Stempel streiten sich weiterhin „Nightbringers“ und „Verminous“) TBDM-Album, dafür aber ein weiteres sehr gutes. Und das ist nach den Geschehnissen der letzten Jahre das einzige was zählt.

(Manuel)

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