images/cover/2012_10/root-heritageofsatan.jpgRoot - Heritage of Satan

(Agonia Records)

 

In den letzten Jahren wurde der Großteil des Root-Backkataloges neu aufgelegt, nun wird es Zeit, daß die Tschechen auch mit einem komplett neuen Album aus der Höhle kommen. Vier Jahre nach "Daemon viam invenient" steht nun also das neue Werk in den Läden. Die Spannung wird erstmal durch das ebenso lange wie langweilige Intro ausgebremst. So sehr ich des großen Bosses Stimme auch schätze; ein Spoken Word-Album will ich nicht hören. Dann aber geht's mit "In nomine sathanas" gleich ordentlich in die vollen. Atmosphärisches Riffing, trickreiches Songwriting und Big Boss singt tatsächlich mal wieder auf tschechisch. Großartig, so lieben wir das! Diesem Einstand nach Maß folgt aber teilweise ziemliche Ernüchterung. Root, die bandgewordene Innovation im Black Metal, scheinen sich ein ganzes Stück zurückentwickelt zu haben, was vielleicht auch ein bewußter Rückgang zu den Wurzeln sein soll. Steht ihnen aber nicht gerade gut zu Gesicht. Auf jeden Fall hätte ich derart stumpfes, punkiges Gekloppe wie "Legacy of ancestors" oder mit Abstrichen "Greetings from the abyss" eher auf den letzten Darkthrone-Katastrophen einsortiert. Die Blastattacken in "Son of Satan" und "Darksome prophet" sind versöhnlicher, bieten allerdings auch kein gewohntes Root-Niveau. Mit dem bereits erwähnten Opener, dem nicht minder starken Abschluß "The apocalypse" (mit sehr coolem Outro) oder dem atmosphärisch-groovigen "Fiery message" sind auch ein paar echte Kracher vertreten, es bleibt jedoch ein zwiespältiger Nachgeschmack. Sollte der Ausstieg Blackies, der nunmehr bei Cales brilliert, doch größere kreative Folgen für die Ausnahmeband gehabt haben? "Heritage of Satan" ist beileibe keine schlechte Scheibe, stellenweise ein richtig gutes Album und für den Root-Fan durchaus hörenswert. Im Vergleich mit dem legendären bisherigen Werk der Herren zieht es aber klar den kürzesten Strang und kann mich nicht so recht begeistert - und das will im Falle Root etwas heißen. Trotz einiger innovativschwarzer Lichtblicke muß ich dieses Album daher leider als Enttäuschung werten.

 

(Till)

 

 

http://www.rootan.net

 


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