Moonspell - Alpha Noir

(Napalm Records)

Es ist gut, dass sich die Portugiesen so viel Zeit genommen haben. Denn bei aller Qualität des 2008er-Opus "Night Eternal" - die Entwicklung zu dessen Vorgänger "Memorial" war nur marginal. Um die Gefahr einer Wiederholung und Selbstkopie zu umgehen, sind Moonspell tief in sich gegangen und haben vier Jahre lang nur die besten Ideen weiterentwickelt. Vereint sind diese nun unter dem Namen "Alpha Noir" - dem neuen Meisterwerk der Band. Alleine der schroffe Opener "Axis Mundi" zeigt dem Gefolge wer hier wirklich auf dem Thron sitzt. Und diese Position wissen Moonspell mit aller Vehemenz zu verteidigen. Alle diejenigen, die in der Zwischenzeit Ansprüche auf den Herrschersitz erhoben haben werden kurzerhand einen Kopf kleiner gemacht. Die Waffen der Portugiesen hören auf so klangvolle Namen wie "Versus" (mit ungewöhnlichem Shuffle-Rhythmus in den Strophen), "Em Nome Do Medo" oder "Opera Carne". Jede davon scharf gewetzt und tödlich. Harmlosigkeiten findet man auf "Alpha Noir" vergeblich - was das zehnte Album der Jungs um Sänger Fernando Ribeiro zu einem der besten der Band macht. Die limitierte Erstauflage kommt übrigens mit einer zweiten CD: "Ómega White". Diese beinhaltet weitere acht Bonus-Songs. Für Fans eine mehr als lohnende Anschaffung!

(Michael)