Reverend Hound – Release The Hounds
(Eigenvertrieb)

Reverend Hound sind eine junge Münchner Band, die sich selbst zwischen Thrash und Power Metal sieht. Dem kann man durchaus zustimmen, wobei ersteres klar die Oberhand bei den sieben Songs des Debüt Albums hat. Und hier wird ganz klar der Bay Area, maßgeblich aber den frühen Metallica Tribut gezollt. Einige Ansätze klingen manchmal etwas zu stark nach den Vorbildern, besonders „Hell Is Here“ erinnert mit seiner Anfangsmelodie stark an „Jump In The Fire“, oder „Among The Pigs“ hat starke Parallelen zu „Harvester Of Sorrow“, doch dem Songwriting ist es geschuldet, dass die Songs ihre Eigenständigkeit bewahren. Denn gerade letzterer punktet mit einer unerwarteten Wendung zur Strophe hin, denn diese greift viel aggressivere Töne auf, wohingegen der Refrain Anleihen an den erwähnten Power Metal bringt. Wer mit dem Bandnamen Grinder noch was anfangen kann, der wird wissen, was gemeint ist.
Sänger Sebastian wurde zwar mittlerweile ersetzt, aber es gilt ja, die vorliegende CD zu bewerten. Und dieser macht seine Sache ganz ok, nur wenn der Gute von seinem normalen Schema versucht abzuweichen, wie in „Off Beaten Tracks“ zum Beispiel, dann rümpft man doch ein wenig die Nase. Der Gesang ist deswegen arg limitiert, aber wie erwähnt, in normalem Shouting durchaus in Ordnung. So verhält es sich auch mit dem Gesamtsound, der zwar bei den Twin-Gitarren-Melodies noch ein paar Spuren mehr gebraucht hätte, für eine Eigenproduktion aber durchaus gelungen ist.
Bemerkenswert aber sind auf jeden Fall die beiden Gitarristen, die durch richtig coole Soli’s und Melodien die Songs aufpeppen.
Alles in allem also ein ordentliches Debüt Album, bei dem zwar noch ein bisschen Luft nach oben ist, aber insgesamt leuchtet dickes Potential durch, sodass es heißt, diese Band auf jeden Fall im Auge zu behalten. Da gibt’s eintönigere Thrash Bands die euch von Labels untergejubelt werden, definitiv.

(Röbin)

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