Destrage – Are You Kidding Me? No

(Metal Blade Records)

Beim Vorgänger „The King Is Fat´n´Old“ habe ich mir noch mehr Risikobereitschaft gewünscht. Diesem Wunsch sind die Italiener nachgekommen und haben „Are You Kidding Me? No“ gleich um eine ganze Tonne Wahnsinn angereichert.

Wenn der Sound des Gespanns schon vorher groteske Züge angenommen hatte, dann quillt er jetzt vor Wahnwitz über. Dillinger Escape Plan´sches Gefrickel, Dicke-Hose-Pantera-Riffs, Breakbeat, Country, Death Metal und und und.

Was die Zutaten betrifft ist „Are You Kidding Me? No“ ein Müsli mit 100 verschiedenen Beilagen. Obwohl das spektakulär aussieht, ist das Songwriting der Italiener geordneter als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Die Jungs beweisen viel Geschick und vermeiden den Fehler, einzelne Songs bis zum Erbrechen mit Ideen zu überladen, sondern beschränken sich auf einige wenige freakige Ausschmückungen pro Stück und verlieren den Song als solchen nie aus dem Auge. Gute Beispiele hierfür sind z.B. der mit einem tollen Refrain versehene Dampfhammer „Hosts, Rifles & Coke“, das Fear Factory-artige „Obedience“.

Tja, wie soll man das am Ende nun nennen was Destrage da machen? Mathcore mit Melodie, Crossover mit Bleifuß? Alternativer Metalcore? Wie auch immer – es macht auf jeden Fall Spaß!

(Michael)

 http://www.destrage.com/