Stitches

(Universal)

Richard Grindle verdingt sich als Clown Stitches auf Kindergeburtstagen. Sein versifftes Auftreten und seine lasche Arbeitseinstellung bescheren ihm jedoch nur mäßigen Erfolg, dafür aber den Spott der Halbwüchsigen. Als sich Stitches wieder einmal durch die kleinen Satansbraten schikaniert sieht, endet dieser Job für den Clown mit einem tödlichen Unfall. Doch ein uralter Fluch ermöglicht es Stitches, fünf Jahre später wiederzukehren und an den Kids, die erneut auf einer Party zusammenkommen, blutig-böse Rache zu nehmen.

Ein irischer Slasher mit einem untoten Clown als Killer lässt möglicherweise aufhorchen, aber nicht unbedingt allzu große Erwartungen aufkommen. Diese wären aber gar nicht mal so unberechtigt, denn heimlich, still und leise bahnt sich hier ein kleines Genre-Juwel seinen Weg in die Videothekenregale. Stitches steht ganz klar in der Tradition späterer A Nightmare on Elm Street-Teile, die bereits aufzeigten, wie gut Splatter und Comedy zusammenpassen. Und auch wenn man es kaum glauben mag, Freddy Kruegers Fußstapfen erweisen sich – nicht nur aufgrund der riesigen Clownschuhe – als keineswegs zu groß! Ross Noble liefert hier als garstiger Killer-Clown eine grandiose Show ab und haut die besten Oneliner seit Robert Englund selbst raus, während die Morde nicht nur in Sachen Humor alles in letzter Zeit Dagewesene in den Schatten stellen, sondern auch den Härtegrad konsequent hoch halten.
Da wird ausgeweidet, enthauptet und das Hirn aus dem Schädel gelöffelt, und am Ende ist immer noch Zeit für einen blöden Spruch – oder für ein Luftballontier aus Gedärm. Das alles ist dabei derart professionell in Szene gesetzt, gespielt und montiert, dass sich Stitches ohne jede Frage in die erste Riege des Fun-Splatters einreihen und möglicherweise sogar ein kultiges Franchise etablieren wird.

Universal bringt den Film in anständiger Bild- und Tonqualität auf den Markt und spendiert dazu noch ein sehr interessantes, halbstündiges Making of.

(mosher)